Ein Stück selbstgestaltete Natur - Kleinod und Idylle 
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Nützlinge

Die natürlichen Gegenspieler der Schädlinge sind Nützlinge. Wichtig für ihre Ansiedlung ist z.B. eine Ecke, wo Wildblumen und -kräuter Blattlausjägern wie Schwebfliegen und Florfliegen Nahrung spenden. Trockenmauern, Holzstapel, Reisig- oder Laubhaufen bieten räuberisch lebenden Tieren Unterschlupf, die sich von Schnecken, Raupen, Engerlingen und vielen Schadinsekten ernähren.

Spinnen Kreuzspinnen z. B vertilgen auf 1ha Gartenland etwa 2kg Insekten pro Jahr. Deshalb sollte man "unordentliche" Stellen im Garten dulden und ihre Netze auf keinen Fall zerstören.
Ohrwürmer Zwar begnügen sich Ohrwürmer nicht immer mit Blattläusen, Schmetterlingseiern oder Milben, sondern machen sich auch gelegentlich über süßes Obst her, was aber ihrer Nützlichkeit keinen Abbruch tut.
Raubwanzen Viele Wanzenarten leben von anderen Insekten wie Blattläusen, Spinnmilben, Zikaden und kleinen Raupen. Sie können gut fliegen und siedeln sich schnell an, wenn schon im Frühjahr blühende Pflanzen im Garten locken, Brennesseln geduldet werden und im Herbst Laub liegen bleibt.
Käfer Verschiedene Käfer ernähren sich von Schnecken sowie Eiern und Larven von Schadinsekten. Unterschlupf bieten ihnen modrige Ecken, Steinhaufen und Laub. Der Marienkäfer ist wohl der bekannteste von allen einheimischen Arten. Jede der Larven kann während ihrer Entwicklungszeit bis zu 1000 Blattläuse vertilgen.
Florfliegen Die zartgrünen Florfliegen überwältigen mit ihren zangenartigen Mundwerkzeugen Blattläuse, Milben, Eier von Schmetterlingen und Fliegen.
Schwebfliegen   Die gelbschwarz gestreiften Gartennützlinge, die der Wespe sehr ähnlich sehen, sind viel kleiner und völlig harmlos. Die Larve geht auf Blattlausfang und vertilgt bis zu ihrer Verpuppung 700 Schädlinge. Die überwinternden Tiere brauchen bereits im zeitigen Frühjahr Nahrung wie Hahnenfuß, Schlehen und Weißdorn.

Mechanische Vorbeugemaßnahmen

Netze, Fallen, Zäune und Gelbtafeln sind beliebte Fang- und Abwehrmethoden gegen ungebetene Gäste im Gemüsegarten. Im Handel werden umweltverträgliche engmaschige Spezialnetze oder Vliese angeboten, die, über das Gemüse gelegt, oder den Baum gespannt, vor Läusen, Blattwanzen, Erdflöhen, Gemüsefliegen und anderen Schädlingen schützen und nebenbei auch Vögel und weitere ungebetene Gäste abhalten.

Fallen werden vor allem zum Fangen von Wühlmäusen aufgestellt, die im Gemüsegarten erheblichen Schaden anrichten können. Schneckenzäune werden um die gefährdeten Kulturen in die Erde eingegraben. Sie bestehen aus Blechen, Draht oder Kunststoff und besitzen am oberen Ende eine nach außen und unten gerichtete scharfe Kante, die die Kriechtiere nicht überwinden können.

Mit Leim beschichtete Gelbtafeln leisten gute Dienste gegen Fliegen und Mücken, Käfer und andere Schädlinge, die sich von der gelben Farbe besonders angezogen fühlen. Die im Handel erhältlichen Gelbtafeln oder -sticker können im Freien und im Gewächshaus aufgehängt werden.

Schutzpflanzungen

Pflanzen können sich gegenseitig beeinträchtigen oder fördern, sowohl in Bezug auf Wachstum und Geschmack, als auch bei der Schädlingsabwehr.

Schädling Schutzpflanze
Kohlweißling Thymian, Pfefferminze, Salbei
Möhrenfliege Zwiebeln, Dill
Nematoden,
auch Älchen oder Fadenwürmer
Studentenblume, Sonnenhut
Fadenwürmer Ringelblume
Läuse Lavendel, Schnittlauch
Blattläuse Sellerie, Tomaten,
Bohnenkraut, Gartenmelde
Blut- und Blattläuse bei Obstbäumen Kapuzinerkresse
Pilzkrankheiten, Wühlmäuse Knoblauch

Biologische Pflanzenschutzmittel

Wird trotz aller Vorbeugemaßnahmen und trotz eines Nützlingseinsatzes, der Garten von Krankheiten befallen oder von Schädlingen heimgesucht, sollte man dennoch den Einsatz von Spritzmitteln nur im äußersten Notfall in Betracht ziehen. Erscheint er unumgänglich, so sollte man möglichst auf biologische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Aber Vorsicht, nicht jedes als "biologisch" bezeichnete Mittel ist wirklich empfehlenswert. Manche vernichten nicht nur die Schädlinge, sondern auch die Nützlinge gleich mit. Trotzdem ist den biologischen Pflanzenschutzmitteln den chemischen der Vorzug zu geben. Im Fachhandel sind eine Reihe von unterschiedlich giftigen Fertigpräparaten erhältlich.

Phyrethrum-Präparate lähmen das Nervensystem von fast allen Insekten und Spinnen und sind außerdem giftig für Fische und nicht unbedenklich für Menschen. Man sollte besser auf sie verzichten.

Quassia-Brühe tötet ebenfalls sofort viele, auch nützliche Insekten und sollte daher wie Phyrethrum nur in äußersten Notfällen und sehr begrenzt verwendet werden.

Netzschwefelhaltige Mittel werden gegen verschiedene Pilzkrankheiten eingesetzt, wie Falschen Mehltau, schädigen allerdings auch Nützlinge wie die Raubmilben.

Kupferhaltige Spritzmittel sollten wegen ihrer Giftigkeit möglichst nicht verwendet werden, unbedenklich hingegen sind.

Lecithin-Präparate die aus Sojabohnen gewonnen werden und gegen Echten Mehltau gezielt wirken.

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